09.07.2025
Neue Abflugroute CINDY/ SULUS (ehemals AMTIX kurz) am Frankfurter Flughafen startet
Kelsterbach/Frankfurt am Main, 09.07.2025
- Umsetzung der neuen Abflugroute CINDY S / CINDY F und SULUS S / SULUS F (ehemals AMTIX kurz) am Frankfurter Flughafen
- Entlastung des dicht besiedelten Darmstädter Nordens, insbesondere Darmstadt-Arheilgen und -Kranichstein
- Insgesamt weniger Fluglärmbetroffene in der Region
Nach Festsetzung durch das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung (BAF) startet am 10. Juli 2025 die Umsetzung der lateralen Optimierung der Flugroute „CINDY/SULUS“ (ehemals „AMTIX kurz“). Ab sofort nutzen die Flugzeuge eine geänderte Rou-tenführung, die über weniger dicht besiedelte Gebiete, insbesondere im Bereich des Darmstädter Nordens, führt. Die neue Route ist Teil des „Maßnahmenprogramms Aktiver Schallschutz“ des Forums Flughafen und Region (FFR) von 2018 und soll dazu beitragen, insgesamt die Fluglärmbelastung im Rhein-Main-Gebiet zu reduzieren.
Die Abflugstrecke CINDY S/CINDY F ist eine der meistgenutzten Abflugstrecken am Frankfurter Flughafen, die von der Startbahn West in südöstlicher Richtung verläuft und dabei bislang den dicht besiedelten Darmstädter Norden (Darmstadt-Arheilgen und Kranichstein) überfliegt. Die Abflugstrecke SULUS S/SULUS F geht vom Parallelbahnsystem aus und folgt später demselben Streckenverlauf wie CINDY S/CINDY F.
Um die Lärmbelastung in diesen Gebieten zu reduzieren, hat das Forum Flughafen und Region (FFR) in den vergangenen Jahren verschiedene Routenalternativen untersucht. Im Jahr 2024 wurden drei Varianten (A bis C) vorgestellt, die allesamt über weniger dicht besiedeltes Gebiet zwischen Darmstadt-Wixhausen und Erzhausen führen. Dadurch wird insgesamt eine Lärmentlastung für die Region erzielt, da insgesamt erheblich weniger Personen belastet werden, auch wenn in einzelnen, weniger dicht besiedelten Bereichen neue Belastungen entstehen, etwa in Erzhausen.
Auf Grundlage von Lärmberechnungen und nach Abwägung nach den FFR-Kriterien unter besonderer Berücksichtigung der Hochbetroffenen empfahl das FFR im Juli 2024 die Variante B zur Umsetzung. Im Oktober 2024 sprach sich auch die Fluglärmkommission Frankfurt (FLK) für die Umsetzung von Routenvariante B aus und folgte damit der Empfehlung des FFR.
Paul-Gerhard Weiß (Vorsitzender der FLK und Stadtrat von Offenbach) unterstreicht: „Mit ihrem Beratungsergebnis wurde die Kommission ihrem Anspruch gerecht, neue technische Möglichkeiten konsequent zu nutzen, um die Fluglärmbelastung im Rhein-Main-Gebiet, insbesondere im Nahbereich des Flughafens und in der Nacht, so gering wie möglich zu halten.“
Die von FFR und FLK empfohlene neue Route wurde nun vom BAF festgesetzt und wird zum 10.07.2025 im Luftfahrthandbuch veröffentlicht und umgesetzt, so dass sie die bisherige
Abflugstrecke ersetzt.

Überprüfung und Monitoring der Maßnahme
Für ein Jahr wird die Umsetzung mit einem umfassenden Monitoring begleitet, um die Wirksamkeit der Maßnahme zu überprüfen. In diesem Zeitraum werden u. a. die Fluglärmschutzbeauftragte, das Umwelt- und Nachbarschaftshaus (UNH) und die Fraport AG Auswertungen der Flugspuren und Fluglärm-Messungen durchführen. Geplant sind dabei auch zusätzliche mobile Lärmmessungen. „Uns ist wichtig, die Wirkung der neuen Route objektiv und nachvollziehbar zu überprüfen. Deshalb setzen wir auch die mobilen Lärmmessstationen des UNH erneut in Erzhausen, Egelsbach, Darmstadt-Wixhausen und -Arheilgen ein, genau dort, wo wir bereits vor der Umstellung gemessen haben.“, erklärt Landrat Oliver Quilling, Vorstand des FFR und ergänzt: „So können wir belastbare Vorher-Nachher-Vergleiche ziehen und transparent über die tatsächlichen Auswirkungen auf die Lärmentwicklung informieren.“
Im Konvent des FFR, in der FLK sowie auf der Aktiven-Schallschutz-Webseite des FFR wird regelmäßig öffentlich über die Ergebnisse und das Monitoring der Maßnahme informiert.